und wie du mit Bewegung für mehr Spielspaß sorgst
Viele Eltern fragen sich, warum ihr Kind trotz vieler Spielsachen nicht zufrieden spielt. Statt sich in ein Spiel zu vertiefen, ist es unruhig, wechselt oft die Beschäftigung oder sucht ständig die Nähe eines Erwachsenen. Das Problem liegt oft nicht am Spielzeug selbst, sondern an der Umgebung, in der das Kind spielt.
Eine durchdachte Umgebung ist essenziell, damit Kinder sich sicher fühlen, Bewegungsimpulse bekommen und sich kreativ entfalten können. Bewegung ist dabei der Schlüssel. Gerade in den ersten Lebensjahren lernen Kinder durch Bewegung – sie erforschen ihre Umgebung, trainieren ihren Gleichgewichtssinn und entwickeln ihre Muskulatur.
Maria Montessori sagte dazu: „Die Hände sind das Werkzeug der Intelligenz.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung von Bewegung und taktiler Erfahrung für die kindliche Entwicklung.
Warum Bewegung essenziell für die Entwicklung ist
Ein Kind, das sich austoben kann, ist ausgeglichener, schläft besser und kann sich besser konzentrieren.
Das Gleichgewichtstraining ist dabei besonders wichtig. Kinder, die sich viel bewegen dürfen, entwickeln eine bessere Körperkontrolle und reagieren sicherer auf Herausforderungen. Besonders bei Babys und Kleinkindern ist es wichtig, das Gleichgewicht spielerisch zu fördern.
In meinem Video habe ich gezeigt, dass bereits eine schräge Fläche – zum Beispiel eine Matratze oder eine Polsterlandschaft – Babys hilft, ihre Umgebung aus einer neuen Perspektive zu erleben. Sie stützen sich auf und nehmen dadurch mehr wahr. Dieses einfache Konzept fördert nicht nur die Nackenmuskulatur, sondern auch die Wahrnehmung.
Häufige Fehler in der Spielumgebung – Was ich in meinen Online – Kursen beobachte
In meinen Online-Zoom-Spieletreffs bekomme ich regelmäßig einen Einblick in die Spielumgebungen vieler Familien. Dabei fallen mir immer wieder ähnliche Herausforderungen auf, die Kinder am freien Spiel und an selbstständiger Bewegung hindern:
1️⃣ Zu viele Spielsachen und unübersichtliche Materialien: Viele Eltern bieten ihren Kindern eine große Auswahl an Spielmaterialien an – das meiste ich zu viel und nicht altersgerecht. Besonders einfache, basale Materialien fehlen oder sind in großen Kisten verräumt, dass Kinder keinen Überblick haben. Das führt zu Reizüberflutung und Spielunlust.
2️⃣ Die Bewegungsmöglichkeiten sind nicht kindgerecht: Viele Kinder haben Klettergerüste wie Pickler-Dreiecke, Kletterbögen oder Turnmatten, aber diese sind nicht immer an ihren Entwicklungsstand angepasst. Oft beobachte ich, dass Eltern ihre Kinder auf große Klettergerüste heben oder sie zum Klettern animieren. Das kann dazu führen, dass Kinder ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen und Eltern permanent eingreifen müssen, um Verletzungen zu vermeiden.
3️⃣ Zu hohe Kletterhindernisse stressen die Eltern: Wenn Klettergeräte zu hoch sind, fühlen sich Eltern unsicher und stehen ständig bereit, um ihre Kinder abzusichern. Das führt zu Stress – für Eltern und Kinder. Eine einfache Lösung sind niedrigere Bewegungsangebote, die das Kind selbstständig nutzen kann.
Bilder aus meinem Online-Kurs Mein Baby spielt:
💡 Praktische Alternative: Die Luftmatratze! Ein einfaches, aber geniales Kletterhindernis, das in meinen Kursen immer wieder begeistert, ist die Luftmatratze. Sie bietet schon ab der stabilen Bauchlage eine spannende Herausforderung – für robbende, krabbelnde und laufende Kinder gleichermaßen. Durch ihre instabile Oberfläche fördert sie das Gleichgewicht, und gleichzeitig bleibt das Risiko gering. Eltern können entspannt bleiben, weil die Kinder selbstständig darauf spielen können, ohne dass ständig gesichert werden muss.
📌 Mehr zu diesem Thema findest du auch im Artikel:
Das Dilemma zwischen Rabenmutter und Übermutter: Wie du die Balance findest und dein Baby glücklich machst
Herausforderungen erkennen und lösen
“Mein Kind spielt nicht lange alleine.”
Eine Umgebung, die zu viele Ablenkungen bietet oder zu wenig Bewegungsanreize hat, kann dazu führen, dass Kinder schnell das Interesse verlieren. Eine durchdachte, reizreduzierte Umgebung mit klaren Bewegungsmöglichkeiten unterstützt das selbstständige Spiel.
“Mein Kind ist ständig unruhig und wechselt alle paar Minuten das Spiel.”
Häufig fehlt eine Möglichkeit, sich körperlich auszupowern. Nutze Matten, Kissen oder leichte Steigungen, damit dein Kind seine Bewegungsenergie sinnvoll nutzen kann.
“Mein Kind wirkt unsicher beim Klettern oder Balancieren.”
Das Gleichgewichtssystem entwickelt sich durch Erfahrungen. Ein niedriger Kletteraufbau oder eine sanfte Erhöhung hilft dabei, Sicherheit zu gewinnen. Kinder brauchen Herausforderungen, die sie mit ihrer eigenen Kraft bewältigen können.
Die Bedeutung der Bewegungslandschaft im Alltag
In meinem Video habe ich gezeigt, dass eine Bewegungslandschaft im eigenen Zuhause einfach umsetzbar ist – und dabei hilft, überschüssige Energie abzubauen. Kinder brauchen nicht nur Platz zum Spielen, sondern auch sichere Herausforderungen.
Einige einfache Ideen für Bewegungslandschaften:
- Aus mehreren Sofakissen kann eine Kletterlandschaft werden
- Gartenpolster eignen sich perfekt für Krabbelparcours
- Eine leicht schräge Unterlage fördert das Stützen und Balancieren
- Matten oder kleine Kisseninseln animieren zum Springen und Klettern
Achtung: Kinder sollten sich selbstständig bewegen können. Erwachsene sollten sie nicht übermäßig unterstützen, sondern ihnen ermöglichen, ihre eigenen Lösungsstrategien zu finden. Nur wenn Kinder Herausforderungen eigenständig meistern, entwickeln sie Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Lies auch hier den Artikel Angst um dein Baby!
Die richtige Umgebung – ist also mehr als nur Spielzeug
Eine anregende Umgebung lässt sich einfach mit Alltagsgegenständen gestalten. Wichtige Prinzipien einer guten Spielumgebung:
✔ Weniger ist mehr – Zu viele Reize überfordern das Kind.
✔ Strukturierte Flächen – Eine klare Anordnung hilft dem Kind, sich zu orientieren.
✔ Bewegungsimpulse setzen – Kinder brauchen Herausforderungen, die sie selbstständig meistern können.
✔ Vielseitige Materialien nutzen – Sofakissen, Gartenmöbelauflagen oder Matten können Bewegungsmöglichkeiten schaffen.
Praktische Umsetzung:
- Für Babys: Eine schräge Unterlage, auf der sie gestützt liegen und mehr von ihrer Umgebung wahrnehmen können.
- Für Krabbelkinder: Kleine Rampen oder Polsterlandschaften, die sie erklimmen können.
- Für Kleinkinder: Balanciermöglichkeiten auf niedrigen Höhen, um sicheres Klettern zu üben.
Ein Geheimtipp: Nutze Gartenmöbelauflagen oder Faltmatten, die leicht verfügbar sind und sich flexibel einsetzen lassen. So kannst du eine spannende Bewegungslandschaft im Wohnzimmer gestalten.
Fazit: Eine bewusste Umgebung fördert das Spiel
Wenn dein Kind Schwierigkeiten hat, sich ins Spiel zu vertiefen oder unruhig ist, lohnt sich ein Blick auf die Spielumgebung. Oft sind es nicht fehlende Spielsachen, sondern zu wenig strukturierte Herausforderungen, die das Spielverhalten beeinflussen.
Nutze das, was du bereits zu Hause hast, und richte eine anregende Bewegungslandschaft ein. Dein Kind wird sich nicht nur mehr bewegen, sondern auch kreativer spielen und länger konzentriert bleiben.
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